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bis 1993 eine Torsionsklemme – die sogenannte DT-Klemme
– zur Serienreife gebracht. Sie besitzt keine Tellerfedern,
sondern Torsionsstäbe für den Kuppelungsvorgang. Durch
die Modellreihe der DT-Klemme waren nun auch größere
Kabinen einsetzbar: 1986 wurde in den USA die weltweit
erste Achterkabinenbahn in Betrieb genommen. 1991
entstand in Kanada die erste Sechsersesselbahn und 1995 in
Österreich die Rudnigalmbahn für 15 Personen.
Agamatic – kuppelbare Bahnen für Italien
Da der italienische Gesetzgeber die von Doppelmayr verwendete
Klemme in Italien nicht zuließ, war die Konstruktion
einer eigenen Kuppelklemme notwendig. 1981 gründeten
deshalb der Südtiroler Seilbahnhersteller Hölzl und Doppelmayr
gemeinsam die Firma Agamatic. Diese entwickelte
unter Federführung des Geschäftsführers Othmar Eisath
die Agamatic-Klemme A104, die erstmals bei der Vierersesselbahn
„Piz Sorega“ in St. Kassian im Gadertal eingesetzt
wurde. Durch die Verbindung zweier A104-Klemmen kam
der Doppelklemmapparat A206 zur Marktreife. Sein Einsatz
bei der über sechs Kilometer langen Sechserkabinenbahn
„Grosté“ mit ihren 300 Gondeln (Baujahr 1987) in Madonna
di Campiglio, Provinz Trentino, war eine Weltsensation.
aktuell 07/2017
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Kuppelbare Technik heute: kindersicherer Sessel, Platz für sieben Kinder und einen Erwachsenen; der mittige Fußraster schützt die Kleinen vor dem Herausfallen.
Die Sechserkabinenbahn „Grosté“ von 1987:
Sie ist heute noch im Einsatz.
1989 baute Agamatic die A106-Klemme für die 6-MGD
„Gassl–Kronplatz“ in Olang, doch wurde diese in der ersten
Betriebssaison (Winter 1989/90) nur für vier Personen
zugelassen. Erst im darauf folgenden Jahr durften offiziell
sechs Personen transportiert werden. Die A-Klemmen kamen
außerhalb Italiens noch häufig in Frankreich zum Einsatz; in
Österreich blieb die DT-Klemme marktbeherrschend.
Größer, komfortabler, kindersicher
Da geht noch mehr: Doppelmayr errichtete 1998 in
Norwegen die weltweit erste Sesselbahn für acht Personen.
Damit ist wohl das Ende der Fahnenstange erreicht.
Also gingen die Ingenieure daran, den Komfort weiter zu
verbessern. 2004 kam ein Sessel mit Sitzheizung auf den
Markt, der bei Stationsumlauf über eine Schiene elektrisch
beheizt wird. Drei Jahre später werden die Sesselbahnen
bunt: Die Wetterschutzhauben tragen farbige – blaue, gelbe
oder orange – Verglasungen und sorgen damit für anziehende
Blicke und optimale Sicht bei trübem Wetter. 2008
wartet Doppelmayr mit einer weiteren Weltneuheit auf:
Sieben Kinder auf einem Sessel. Möglich wird dies durch
einen neuen Fußraster, dessen Bügel beim Verriegeln zwischen
die Beine der Fahrgäste geführt wird. Dadurch ist ein
Hinausfallen des Kindes während der Fahrt unmöglich. Der
Siegeszug der kuppelbaren Bahn ist auf der ganzen Welt
ungebrochen: Heute werden fast ausschließlich Anlagen
mit Kuppelungsklemmen gebaut. Die Vorteile sind offensichtlich:
sicherer Ein- und Ausstieg, hohe Förderleistung,
einfaches Garagieren der Fahrzeuge in den Stationen und
Seilschonung, denn die Fahrzeuge werden bei jedem Umlauf
an anderer Stelle an das Förderseil geklemmt.
Doppelmayr Italia GmbH
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